41°C. So um den Dreh ist die Normalkörpertemperatur von Hühnern. Höchstwahrscheinlich fielen aber die Temperatur von Kamm und Augen stark ab, als sie an Fahrradlenker und Gepäckträger gebunden durch Kolkata fuhren. Sieht nämlich nach einer Stresssituation aus, auf diese Art und Weise transportiert zu werden.

Hühnertransport auf dem Fahrrad. Fortbewegung in Kolkata.

 

Fortbewegung in Kolkata

Insgesamt wirkt Kolkata aufgeräumter als die anderen Städte, die wir in Indien besucht haben. Autos bleiben an einer roten Ampel stehen. Waaaas? Fußgänger nutzen Bürgersteige. Waaaas? Kaum zu glauben nach Delhi, Agra, Jaipur, Varanasi. Wo das Rot einer Ampel nur eine Farbe zu sein schien. Wo Fußgänger sich einfach unter den fahrenden Straßenverkehr gemischt haben. Hier in Kolkata (warum muss Johanna eigentlich immer an “Pippi in Taka-Tuka-Land” denken, wenn sie den Stadtnamen hört?) herrscht mehr Ordnung – irgendwie. Gehupt wird trotzdem ordentlich. Und die fahrenden Kollegen auf der Straße mischen sich fröhlich über jegliche Spuren hinweg. So kommen Rikschas, Fahrräder, Autorikschas, Roller, Royal Enfields, Busse, Autos und die das Stadtbild prägenden gelben Taxis und andere Oldtimer zusammen.

 

Busfahren in Kolkata

So haben wir es beobachtet. Der Passagier muss die Linie kennen, muss wissen, wo der Bus hinfährt. Gut, das ist ja immer so mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt Bushaltestellen, die auch genutzt werden. Aber wie es scheint, können Leute an beliebigen Orten zusteigen. Sofern der Bus nicht im rasenden Tempo vorbeifährt. Die Tür ist immer offen. Besser gesagt, es gibt keine Tür. Und dort steht der Fahrkartenverkäufer drin mit seinen zu Fächern gefalteten Geldscheinen. Schwarzfahren kann nicht möglich sein. Ein Fußgänger wird so ganz einfach zum Busfahrgast, er springt einfach hinein in den Bus. Der Fahrkartenverkäufer deutet dem Busfahrer unter Umständen auch an, dass er langsamer machen oder stehen bleiben soll, falls ein Fahrgast nicht so agil ist, um flink hineinzuspringen. Wir haben dieses Vorgehen an einigen Ecken in Kolkata beobachtet mit dem Schluss: es funktioniert.

Fortbewegung in Kolkata, hier Busfahren.

 

Rikschas in Kolkata

Neben Oldtimer-Taxis und bunten Bussen prägen vor allem auch Fahrräder und Fahrradrikschas Kolkatas Stadtbild. Sie dienen als Transportmittel für Ware und Menschen. Auch für Lebensmittel, zum Beispiel halb-lebende Hühner. Das erste Mal als ein Hühnertransportfahrrad an uns vorbeigefahren ist, sind wir durch das wilde Gepiepe darauf aufmerksam geworden. Als wäre ein gestresster Hühnerstall aus dem Nichts aufgetaucht.

Rikscha als Fortbewegungsmittel in Kolkata. Transportiert wird alles, was drauf passt.

CLOSE MENU