120° Sturzflug. Der Vogel, der für uns aus dem Nichts kam und sich an unserem Snack im Kenroku-en Garten vergreifen wollte, hat uns einen kleinen Schrecken eingejagt. Unsere Dorayaki haben wir in jedem Fall danach schnell verzehrt und die Bank, auf der wir saßen, verlassen.
Kenroku-en
In Kanazawa befindet sich einer der schönsten Landschaftsgärten des Landes, der Kenroku-en. Ein tolles Beispiel für die akkurat schöne japanische Gartenkunst mit Teichen, Bächen und Teehaus. Er ist einer der drei berühmten Gärten Japans (die anderen zwei sind der Kairaku-en in Mito und der Koraku-en in Okayama). Der Name Kenroku-en bedeutet übrigens soviel wie Garten der gleichzeitigen sechs und bezieht sich auf die sechs Prinzipien, nach denen ein Garten zu einem herausragenden Landschaftsgarten wird. Das sind Weitläufigkeit und Abgeschiedenheit, Kunstfertigkeit und Althergebrachtes, fließendes Wasser und ein weiter Blick. All das bringt der Kenroku-en in Kanazawa mit. Und wohl deswegen haben wir es genossen, durch den Garten durch zu schlendern, Landschaft und Leute zu beobachten und auf einer Bank mit Blick in die Weite zu rasten – zumindest bis der Raub-Vogel kam.
Kanazawa
Die Hauptstadt der Präfektur Ishikawa hat auf uns gewirkt wie ein Dorf. Das mag daran liegen, dass wir aus der Metropolregion Tokio dorthin gekommen sind. Oder aber Kanazawa ist einfach so. Der Kontrast zur Riesengroßstadt war jedenfalls fantastisch. In der relativ niedrig bebauten und verhältnismäßig kleinen Stadt an der Nordküste Japans kann man sich im alten Geisha- und Samuraiviertel vor Augen führen wie die Menschen früher dort gelebt haben könnten, zumindest kann man sich vorstellen wie die Umgebung aussah. Die gut erhaltenen Viertel aus der Edo-Ära und das regionale Kunsthandwerk locken die Besucher in die Stadt. Dennoch wirkte sie im April 2017 alles andere als voll oder gar überfüllt. Glück für uns.