6°C muss der Espresso Tonic wohl gehabt haben, als Chris ihn von unserem Tischgesellen im Curious Life Coffee Roasters in Jaipur probieren durfte. Als Espresso und Tonic sich fröhlich vermischten, sah es verlockend aus. Der Geschmack überzeugte dennoch nicht. Das Ambiente des Cafés blieb aber fantastisch. Hier schmiedeten wir Pläne.
Tripolia Bazar in Jaipur
Bevor wir uns in die Innenstadt-Touristenecke bestehend aus City Palace, Jantar Mantar und Hawa Mahal stürzten, schlenderten wir den Tripolia Bazar entlang. Wie immer: viel Verkehr, viele Menschen zu Fuß unterwegs, viele feil gebotene Waren auf wenig Raum. Und dann war da an der einen Ecke dieser Buchhändler, mit dem wir unverhofft ins Gespräch gekommen sind. Wir plauderten übers Reisen, über Bildung, über deutsche Bierbäuche, die wir nicht mitgebracht haben. Er gab uns noch den Tipp in den Tempel Kirshan Candr Ji Ka (Hindi = किरशन केन्द्र जी का (oder so ähnlich)) gleich ums Eck zu gehen.
Kirshan Candr Ji Kar: ein Tempel in Jaipur
Unscheinbar führt eine gewöhnliche Treppe hinauf von der Bazar-Straße in den Tempel. Dort haben uns der Hausbesitzer und der Priester begrüßt und uns aufs Dach des Tempels geführt. Der Ausblick war, nunja, sagen wir mal nett. Wir konnten das bunte Treiben und Chaos auf der Straße des Tripolia Bazars beobachten und in der Ferne die Nahargarh Festung sehen – vernebelt im Smogstaubdunst. Der Priester des Tempels ist gleichzeitig Kleinkunstverkäufer und hat eine vollgepackte Galerie im Tempelareal. Wunderschöne Ware bietet er dort an. Wenn wir nicht noch über vier Monate Reisen vor uns hätten, hätten wir auch etwas mitgenommen. Alle von euch, die mal nach Jaipur kommen, sollten sich dort umschauen, wenn auf der Suche nach Mitbringseln.
Unbegründete Skepsis in Jaipur
Zugegeben, wir zweifelten. Leider. Im Kopf immer wieder der Gedanke, die wollen uns doch eh nur irgendeinen Schrott andrehen. Gleich sagen sie, wir müssen Eintritt bezahlen, weil wir das Dach des Tempels betreten haben. Und dergleichen. Unfair von uns, ja. Aber nach Tuktuk-Fahrern, die ein Nein nicht verstehen und Bazarverkäufern, die wirklich schlechte Qualität anbieten, sind wir vorsichtiger. Zum Glück gibt es sie noch: offenherzige, freundliche Menschen, die stolz ihr Land zeigen möchten und nicht nur Dollarzeichen in den Augen haben. Die schauen lassen und nicht zum Kauf drängen.