180° Kurven, enge Straßen und eine tolle Sicht (zumindest für den Beifahrer) in die Hügel des Hinterlands zwischen Sevilla und Cádiz. So lässt sich unser Weg von Sevilla nach Benaocaz im Naturpark Sierra de Grazalema gut beschreiben.
Ein Dorf im andalusischen Naturpark Sierra de Grazalema
Benaocaz, das ist ein Dorf mit 700 Einwohnern in der Sierra de Grazalema. Wir haben allerdings nur gefühlt 20 Menschen zu Gesicht bekommen plus sieben Hunde, zwei Hähne, drei Kuhherden und drei Esel. Viele Wohnungen scheinen leer zu stehen – oder aber sie werden nur temporär bewohnt. Nichtsdestotrotz gibt es zwei Lebensmittelgeschäfte, drei Restaurants, ein Theater, eine Bibliothek und ein Rathaus.
Das weiße Dorf im andalusischen Naturpark Sierra de Grazalema bietet einen wunderbaren Blick auf das hügelige Land – allabendlicher Sonnenuntergang inklusive. Besonders empfehlenswert ist ein Spaziergang zur Ermita del Calvario – selbstverständlich in der Abenddämmerung: fantastisches Licht, tolle Aussicht und, wie überall in Benaocaz, Ruhe und Frieden. Für noch mehr Aktivität gibt es ein paar Wanderwege in den Naturpark. Wir haben uns dazu entschieden nur an einem Tag eine kleine Wanderung nach Ubrique zu machen. Dabei ging es im Prinzip nur bergab auf den Spuren der alten Römer geradeaus von Dorf zu Dorf.
Kurzer Halt in Ronda
Nach ein paar Tagen der Einsamkeit in Benaocaz haben wir uns entschieden uns auf den Weg nach Granada zu machen. Dabei haben wir einen Zwischenstopp in Ronda eingelegt. Dort haben sich unter mehreren Generationen der Familie Romero die Regeln des Stierkampfes entwickelt. Dafür sowie für die atemberaubende Lage auf einem Berggipfel und oberhalb einer tiefen Schlucht ist der beschauliche Ort bekannt. Die Stierkampftradition hin oder her, die Arena ohne stattfindenden Kampf bietet eine tolle Fotokulisse mit Blick auf die Berge im Hintergrund, wenn man sich auf die oberen Zuschauerränge begibt.
Ein mindestens ebenso fantastisches Motiv bietet die berühmte Puente Nueve – die (wahrscheinlich) im abendlicht absolut bezaubernd ist, da schon bei Tageslicht atemberaubend. Der Atem stockt. Auch, als wir die Häuser betrachtet haben, die dicht am Abgrund in die tiefe Schlucht gebaut wurden und dort stehen – hoffentlich noch sehr lange.